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Ausgewählte Beleuchtungssituationen

  Ein modernes Fahrzeugbeleuchtungssystem benötigt der jeweiligen Fahrsituation angepaßte SW-LVK. Grundsätzlich werden allgemein die folgenden Verkehrssituationen unterschieden, die eine entsprechend optimale Verkehrsraumausleuchtung gewährleisten, ohne dabei andere Verkehrsteilnehmer zu beeinträchtigen.

Stadtlicht

Das Stadtlicht unterscheidet sich wesentlich von den anderen. Hier wird mit deutlich niedrigeren Geschwindigkeiten gefahren, so daß keine hohe Reichweite benötigt wird. Wichtig ist eine gleichmäßige Adaptation des Fahrers ohne Blendung durch das ,,Aufblitzen`` scharfer HDG. Ein Erkennen anderer Verkehrsteilnehmer (wie Fußgänger oder Radfahrer) und Objekte muß durch eine breite Lichtverteilung Rechnung getragen werden.

Landstraßenlicht

  Das Landstraßenlicht ist von allen Lichtverteilungen am anspruchsvollsten, da hier die Kontroverse zwischen eigener Sicht und Blendung anderer Verkehrsteilnehmer am größten ist. Wichtig für eine Beleuchtung auf der Landstraße ist vor allem:

Um diese Ziele optimal zu erreichen reicht eine statische Lichtverteilung nicht aus. Hier wird zusätzlich ein in die Kurve bewegtes Licht und damit eine intelligente Steuerung und Sensorik benötigt.

Autobahnlicht

  Für die nächtliche Fahrt auf der Autobahn wird eine möglichst große Sichtweite benötigt, um eine vorausschauende Fahrweise zu ermöglichen. Dazu sind hohe Beleuchtungsstärken an der Hell-Dunkel-Grenze (HDG) notwendig. Diese muß dabei aber so geformt sein, daß die Rückspiegel vorausfahrender Fahrzeuge oberhalb der ausgeleuchteten Zone liegen. Außerdem ist eine dynamische Leuchtweitenregulierung (LWR) hier unabdingbar, da sonst Brems- und Beschleunigungsvorgänge eine zu starke Bewegung der HDG hervorrufen würden. Eine zusätzliche Beleuchtung der Überkopf-Verkehrszeichen kann vorgesehen werden.

Schlechtwetterlicht

  Bei schlechten Witterungsverhältnissen ändert sich sowohl bei Nässe und Regen als auch bei Schneefall das Reflexionsverhalten der Fahrbahnoberfläche, der Straßenmarkierungen usw. Dies kann gerade bei Nässe zu starker Reflexblendung entgegenkommender Fahrer führen. Durch die dunkle Straße und dem damit niedrigen Adaptationsniveau sind diese noch blendungsempfindlicher.

Ein gutes Schlechtwetterlicht wird durch eine breite Lichtverteilung mit einem reduziertem Vorfeld erreicht.


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Holger Müller, THD FGLT, BMW AG
12/14/1997