next up previous contents
Next: Literatur Up: Homepage von Holger Müller Previous: Ausgewählte Beleuchtungssituationen

Kritik und Ausblick

  Das Ziel von ALC ist ein intelligentes Fahrzeugbeleuchtungssystem, das sich automatisch der jeweiligen Fahr-, Umgebungs- und Verkehrssituation anpaßt. Mit dieser Arbeit sind wesentliche Grundbausteine für dieses Ziel gelegt worden.

Zu den Blickverhalten bei Nacht liegen derzeit noch ungenügend fundierte Ergebnisse vor. Um verläßliche Aussagen treffen zu können, sind gezielte weiterführende Untersuchungen mit den geeigneten Blickerfassungssystemen notwendig. Daraufhin können neue Scheinwerferkonzepte geeignet ausgelegt werden.

Die Fahrdynamikprädiktion kann bei geeigneter Dimensionierung aller Parameter als Kriterium zur Steuerung der Ausleuchtung herangezogen werden. Vorteilhaft ist die Zuverlässigkeit, da nur bei wirklichen Kurvenfahrten eine Bewegung der SW-LVK erfolgen kann. Desweiteren ist das System im Gegensatz zum CARiN RPS unabhängig von Änderungen der Trassenführung. Probleme treten jedoch z.B. bei S-Kurven auf.

Die bisherigen Untersuchungen der CARiN RPS Daten im Rahmen dieser Arbeit zeigen, daß das System mit hinreichender Genauigkeit Daten über den weiteren Straßenverlauf liefert. Im Fahrsimulator konnte gezeigt werden, daß mit den simulierten CARiN RPS Daten bessere Ergebnisse bei der Lichtführung als mit der Fahrdynamikprädiktion erzielt werden. Alle Schwachstellen der Fahrdynamikprädiktion konnten damit beseitigt werden. Im Fahrzeug sollten ähnliche Ergebnisse erzielbar sein, wie die bisherigen Untersuchen zeigen. Eine endgültige Aussage kann allerdings noch nicht getroffen werden. Auch ist die Frage der Zuverlässigkeit noch nicht ausreichend untersucht worden.

Es ist anzunehmen, daß durch eine Kopplung der Informationen aus der Fahrdynamikprädiktion und dem CARiN RPS eine nahezu optimale und ausfallsichere Lichtführung erreicht werden kann.

Wichtig für ein modernes Fahrzeugbeleuchtungssystem sind der Umweltsituation angepaßte SW-LVK. Für den Fahrsimulator wurden zwei verschiedene SW-LVK ausgewählt und modelliert. Die Ergebnisse sind lichttechnisch betrachtet nicht optimal. Dennoch wird der Schwerpunkt (wie Leuchtweite und HDG auf der Fahrbahnoberfläche) der jeweiligen SW-LVK deutlich und kann für erste Bewertungen sehr wohl verwendet werden. In Zukunft gilt es bessere Methoden zur Modellierung der SW-LVK im Fahrsimulator zu schaffen, um diese auch lichttechnisch bewerten zu können. Für weitergehende Untersuchungen wird ein ,,Standardkurs`` benötigt, der in der Realität vorhanden ist und typische Kurven- und Kreuzungssituationen enthält. Der Kurs muß dazu im Straßen- und Straßennahen-Bereich so detailliert wie möglich sein. Nur so ist ein Vergleich der Beleuchtungsstrategien, und damit auch des Blickverhaltens, möglich.


next up previous contents
Next: Literatur Up: Homepage von Holger Müller Previous: Ausgewählte Beleuchtungssituationen

Holger Müller, THD FGLT, BMW AG
12/14/1997