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Einleitung

 

In den Economic Commission of Europe (ECE) Regelungen sind einheitliche Bedingungen für Ausrüstungsgegenstände an Kraftfahrzeugen festgelegt. Diese Regelungen legen u.a. für Scheinwerfer fest, daß die Hell-Dunkel-Grenze (HDG) auf der linken Seite der Scheinwerferachse über min. 5° horizontal verlaufen muß. Auf der anderen Seite bestehen zwei verschiedene Möglichkeiten. Entweder darf die HDG mit einem Winkel von 15° ansteigen oder sie darf bis zu einer Höhe von 250 mm über der Horizontalen h-h mit einem Winkel von 45° ansteigen und muß dann waagerecht auszulaufen. Es müssen an definierten Punkten Mindest- bzw. Maximal-Beleuchtungsstärken erreicht werden. Damit ist eine Nachstellung in einen gewissen Winkelbereich möglich.

Um eine wirklich flexible und dynamische Ausleuchtung zu ermöglichen, müssen die gesetzlichen Anforderungen erweitert werden. Bis dahin werden alle Bemühungen und Entwicklungen in diese Richtung im Prototypen-Status verbleiben. Bei den Automobilherstellern besteht ein berechtigtes Interesse an der Verbesserung der Ausleuchtung des nächtlichen Verkehrsraums vor dem Kraftfahrzeug, da trotz der vorgeschriebenen Mindestanforderungen immer noch ein großes Defizit bei der Ausleuchtung besteht. Besonders ein den verschiedenen Verkehrssituationen angepaßtes Licht, wie z.B. in Kurven und an Kreuzungen, fehlt.

Folglich wird ein System benötigt, welches dem Fahrer automatisch den bestmöglichen Scheinwerfer-Lichtstärkeverteilungskörper (SW-LVK) zur Verfügung stellt. Dies impliziert auch eine dem Straßenverlauf angepaßte Bewegung des SW-LVK. Eine Umschaltung zwischen den verschiedenen Lichtverteilungen sowie deren Bewegung kann nicht dem Fahrer überlassen werden, da er zum einen überlastet wäre und zum anderen durch Fehlbedienung den Gegen- oder vorausfahrenden Verkehr blenden könnte.

In dieser Arbeit wird untersucht, ob eine Prädiktion aus der Fahrdynamik zusammen mit einem speziellen Navigationssystem (CARiN RPS) die benötigten Informationen über den weiteren Straßenverlauf und den Straßentyp (z.B. Autobahn oder Landstraße) bereitstellen kann. Möglichkeiten für die automatische Umschaltung und die Bewegung des Lichts, sowie für die jeweilige Verkehrssituation passende Lichtverteilungen, sollen hier vorgestellt werden.

Die Arbeit entstand bei der BMW AG im Rahmen des Projekts Adaptive Light Control (ALC) der Abteilung EW-1. Diese Abteilung beschäftigt sich hauptsächlich mit früher Vorentwicklung ohne zwingende Anbindung an die Serie. Probleme wie Serienreife, Kosten usw. sind vorerst von untergeordneter Bedeutung. Viel wichtiger ist es, das Potential und die prinzipielle Machbarkeit zu zeigen. Später können brauchbare Ergebnisse in die Serie umgesetzt werden.

Im vorliegenden Bericht wird zunächst im Pflichtenheft die Aufgabenstellung fixiert, um daraus Teilprobleme entwickeln zu können. Die Teilprobleme werden im einzelnen bearbeitet und Lösungen vorgestellt. Für die Lösung der Teilprobleme sind verschiedene Entwicklungsumgebungen notwendig, die kurz vorgestellt werden.


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Holger Müller, THD FGLT, BMW AG
12/14/1997