Esther und Holger Müller

2007-06 Wien

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Wien Kurzurlaub 07.06.-10.06.2007

Der Aldi hatte einen Reiseführer und die Lufthansa einen "Billigflug". So sind wir für 108 Euro p.P. nach Wien gekommen. Vor Jahren war ich schon mal mit meinen Eltern da. Erinnerung gleich Null.

Dafür war es auch dieses mal sehr interessant und wunderschön. Eine echte Reiseempfehlung für so ein verlängertes Wochenende von 4 Tagen.

07.06.2007 - Donnerstag:

Flug nach Wien mit der LH. Von Dort mit der S-Bahn zum Hotel. Einchecken. Dann ein 72h Ticket für das Wiener S-, U- und Strassenbahnsystem kaufen. Nur 13,60 Euro p.P. Ich war überrascht. Mit der U1 sind wir zum Stephansplatz gefahren und haben uns zum Mittag ein original Wiener-Würstchen mit Brot gegönnt. ;-) Danach ging es in den Stephansdom. Zuerst mit einer Führung (4 Euro) in die Katakomben. Der eine Teil ist recht modern und ordentlich. Gräber von Geistlichen und den Habsburgern. Der zweite Teil geht auf die Jahre 1486 ff. zurück. Hier findet man noch heute die Gebeine von Menschen, teilweise nach Körperknochen sortiert. Im mittleren Teil befindet sich die Pestgrube, in die die verendeten Menschen "versenkt" wurden. Da kann einem schon etwas anders werden. Nach dieser "Unterwelt" haben wir uns mit einer Führung durch die Kirche (4 Euro) wieder etwas aufgebaut. Es war der selbe Führer ... Interessant war, das das Kirchendach im 2. Weltkrieg nicht durch bomben, sondern durch Eigenbrand fast vollständig zerstört wurde. Für den Aufbau hat jedes Ö-Bundesland etwas dazugegeben. Deutschland hat z.B. die große Orgel über dem Eingang gestiftet. Last but not leaset ging es mit dem Aufzug über die Wolken (und wieder 4 Euro ...) zur berühmten "Pummerin" - die zweitgrößte Glocke Europas. Von dort hat man auch einen sehr schönen Blick über Wien. Nach diesen schon gewaltigen Eindrücken haben wir es uns noch mehr gegeben und sind vom Dom zum Hotel/Café Sacher gelaufen. Sachertorte und Wiener Melange. Lecker. Weiter ging es über den Burggarten (Mozart-Denkmal), das Kunsthistorische Museum, das Maria-Theresia-Denkmal, das Burg- bzw. Heldentor, das Parlament (mit der Statue der Göttin der Weisheit), das Burgtheater über das Rathaus zur Votivkirche. Von dort sind wir über einen kurzen Abstecher an der Uni zum Centimeter 1 in der Lenaugasse 11 gegangen. Dort kann man zentimeterweise verschieden Brote ordern. Ich habe mich mit dem extra scharfen Brot etwas aus dem Fenster gelehnt. Angeblich war mein Kopf über und über rot und Schweiß drang aus allen Poren. Sonst aber wirklich eine Empfehlung!

08.06.2007 - Freitag:

Standesgemäß haben wir den Tag mit einem Café-Besuch begonnen. Diesmal Café Landtmann beim Burgtheater. Sehr gut. Danach haben wir uns erst mal Karten im Burgtheater besorgt. "Tannenhäuser in 80 Minuten" für den Abend und 17 Euro p.P. in recht guter Kategorie. Vom Burgtheater sind wir zum Freud Museeum gelaufen. Dieses ist sehr teuer und meiner Meinung nach nicht übermäßig sehenswert.
An Arbeitstagen ist immer um 11 und 14 Uhr eine Uno-Besichtigung möglich. Also auf dem Weg noch am Prater vorbei und die für Wien obligatorische "Riesenradfahrt" (8 Euro p.P.). Sehr schön.
Weiter mit der U1 zum VIC. Dort angekommen, hatten wir etwas Probleme den Eingang vom Uno-Gebäude zu finden. Kurz vor Führungsbegin (14 Uhr) haben wir es dann doch noch geschafft. Die Führung über 1h - von einer finnischen Studentin gehalten - war sehr interessant. Nach diesen Anstrengungen mußten wir erst mal in ein Café. Diesmal sind wir ins Café Demel gepilgert. Da noch etwas Zeit war, sind wir mit der Strassenbahn 71 zum Zentralfriedhof gefahren und haben die Gräber von Mozart, Beethoven, Strauss, Brahms, und Schubert besichtigt. Anschließend haben wir auf dem Weg in einem netten Biergarten namens "Salm Bräu" gevespert. Dann war Stress angesagt, da wir zum umziehen noch ins Hotel mußten. Wir haben es (mit rennen) mal wieder auf die Minute zum Vorstellungsbegin in das Burgtheater geschafft. Es war eine schöne Vorstellung, die wir dann bei einem Gläschen Wein im Café Landtmann beendet haben.

09.06.2007 - Samstag:

Frühstück! - Café Central. :-) Dieses Café ist innen beeindruckend schön. Toller alter Wiener Stiel. Allerdings waren die Bedienungen etwas neben der Spur. Bis das bestellte Frühstück vollständig am Tisch war hat es etwas gedauert. Erst fehlen die Semmeln, dann das Besteck, usw. Unabhängig davon war das Frühstück sehr lecker. Anschließend sind wir in die Hofburg gegangen und haben die Silberkammer und das Sisi-Museum besichtigt. Sehr schön. Da wir vor hatten, auch noch in das Schloß Schönbrunn zu gehen, haben wir gleich eine Kombi-Karte genommen und durch die ADAC Mitgliedschaft noch eine weitere Reduzierung bekommen. Das hat sich mal wieder gelohnt. :-) Es ist sehr zu empfehlen, bei der Besichtigung einen Audio-Guide zu verwenden. Nach diesen Besichtigungen sind wir über den Heldenplatz und den Volksgarten zum Kaiserin Elisabethen Denkmal gelaufen. Danach waren wir völlig fertig und mußten erst mal in ein Café. Eigentlich hatten wir vor in das Café Bräunerhof zu gehen. Allerdings gefiel mir die gelbe Fliesenfassade überhaupt nicht, so daß wir stattdessen ins Café Griensteidl gegangen sind. Eine wirklich gute Entscheidung. Gestärkt machten wir uns auf den Weg zum Hunderwasserhaus und Museum. Wer den Hunderwasserstiel mag wird begeistert sein. Auf dem Rückweg sind wir an der Karlskirche vorbeigekommen - zum Glück mal nicht eingerüstet. Von dort aus ging es weiter zum Stadtpark, wo ein goldenes Johann Strauss Denkmal steht. Damit neigte sich der Tag seinem Ende und wir machten uns auf, dem Schnitzelwirt einen Besuch abzustatten. Riesige Schnitzel zum guten Preis. Wir haben ein Allerlei genommen und 5 verschiedene Schnitzelsorten auf dem Teller. Das eine Essen hat uns beide megasatt gemacht. Danach haben wir uns noch auf ein Bier im Siebensternbräu gestärkt.

10.06.2007 - Sonntag:

Frühstück hatten wir im Café Hawelka geplant. Allerdings hatte das noch geschlossen. Deshalb sind wir dann in ein 0815 Café vor dem Stephansdom ausgewichen. Nicht so gut. Aber so haben wir gleich mal eine Wiener Pennerin live erlebt. Nach dem Frühstück sind wir raus zum Schloß Schönbrunn gefahren. Da wir schon ein Ticket (und das sogar ohne Zeitangabe) hatten konnten wir ohne Umschweife direkt mit einem Audio-Guide ins Schloß. Das war wirklich gut. Das Schloß ist sehr sehenswert und bietet viel Geschichte aus der Kaiserzeit. Danach sind wir durch den Park zum Neptunbrunnen gelaufen und haben einen Abstecher in den Irrgarten gemacht. Ich liebe Irrgärten ... :-) Nachdem wir auch wieder aus dem Irrgarten rausgefunden hatten sind wir hoch in die Gloriette gelaufen und dort in das gleichnamige Café Gloriette gegangen. Langsam hat sich der Himmel dann verdunkelt. Wir sind schnell zurück zur U-Bahn Station gelaufen. Dann fing es an zu regnen. Aber wie heftig. Wir mußten dann noch eine ganze Weile in der U-Bahn Station bleiben und die Strassen füllten sich immer mehr mit Wasser. Irgendwann sind dann keine Strassenbahnen mehr gefahren. Wir haben, nachdem der Regen etwas schwächer wurde, uns die Zeit mit einem kleinen Stadtbummel vertrieben. Als die Bahnstationen wieder so einigermaßen abgepumpt und die Bahnen wieder in Betrieb waren, sind wir zum Schloß Belevue gefahren. Wir sind einmal drum herum gelaufen, hatten dann aber keine Lust mehr Zeit und Geld für einen Besuch innen zu investieren. Stattdessen  sind wir durch den gerade in Restauration befindlichen Park gelaufen - und zu unserer Verblüffung beim Salm Bräu rausgekommen. Das hatten wir vor 2 Tagen noch nicht realisiert, daß wir so nah am Schloß Belevue waren. Vor dort aus sind wir  wieder in die Stadt gefahren und hatten Hunger. Da wir bisher noch nicht in einem Heurigen waren, lag der Besuch des "Zwölf-Apostelkellers" in der Nähe des Stephansdoms nahe. Das ist ein Weinkeller, der in mehreren Ebenen in die Tiefe führt. Ich habe ein super leckeres Spanferkel genommen und Esther später zum Nachtisch Apfelstrudel. Richtig gut und preiswert. Nach dem Essen haben wir auf dem Rückweg ein Eiscafé gefunden und konnten einfach nicht daran vorbeigehen. Also noch ein Eis auf die Hand. :-) Dann haben wir auf dem Weg noch eine Sacher-Torte zum Mitnehmen gekauft. Nach diesem Tag und im Hinblick auf die Rückreise sind wir nur noch zurück zum Hotel und ins Bett gefallen.

11.06.2007 - Montag:

Der Wecker ging um 4:30 Uhr. Schnell aufstehen und anziehen, denn um 4:50 ging die Strassenbahn zum Rennweg. Von dort sind wir weiter mit der S-Bahn zum Flughafen. Um 6:45 Uhr sollte der Flieger gehen. Beim einchecken kam dann erst mal der Schock: "Der Flieger ist überbucht - ich kann Ihnen momentan keine Plätze geben. Bitte melden Sie sich am Boarding-Schalter. Vielleicht können Sie noch mit". Wir sind dann schnell durch den Sicherheitscheck und zum Schalter. Zum Glück lagen dort dann schon Tickets für uns bereit - First class! Toll. Und wenn man überlegt das ganze für knapp über 100 Euro - so läßt sich fliegen. Wie heißt es bei ebay so schön - gerne wieder. :-) Esther und ich sind dann nach der Landung in Stuttgart zur Arbeit gefahren. Gegen 9 war ich an meinem Arbeitsplatz. Man kann also sagen, aus Wien zum smart/Daimler morgens zum schaffen gekommen. Genial.